Schahriar Mandanipur

Schahriar Mandanipur, geboren im Februar 1956 in der südiranischen Stadt Schiraz, dem Geburtsort des Lyrikers Hafis. Nach der Schulausbildung studierte er Politikwissenschaften an der Universität Teheran. 1978/79 beteiligte er sich an dem Volksaufstand gegen die Schah-Diktatur. Nach Ausbruch des iranisch-irakischen Krieges (1980–1988) wurde er zum Militärdienst eingezogen. Sechs Monate später ging er freiwillig an die Front. Dort erlebte er 18 Monate lang ein Dasein zwischen Leben und Tod. Von der Front zurückgekehrt, lernte Mandanipur den populären Schriftsteller Hušang Golširi kennen. Dessen Kritik, aber auch Lob ermutigten ihn zur ersten Veröffentlichung, einer Kurzgeschichte in der Literaturzeitschrift „Mofid“. Seine ersten Bände mit Erzählungen, „Sāyeh hā-ye ġār“ (Schatten der Höhle) und „Haštomin ruz-e zamin“ (Der achte Tag der Erde), erschienen 1989 und 1992. Wegen politischer Restriktionen folgte eine längere Pause, obwohl mehrere Manuskripte für den Druck vorlagen. Erst als 1997 die Reformer um Präsident Chatami die Exekutive übernahmen, konnte die weiter bestehende Zensur leichter überwunden werden. In den 1980er Jahren arbeitete Mandanipur als Bibliothekar. 1990–1996 leitete er die Fars-Bibliothek in Schiraz. Seit 1996 ist er Leiter des Hafis-Forschungszentrums. 1997 gründete er mit anderen Autoren die Literaturzeitschrift „Asre panǧšanbeh“ (Donnerstagnachmittag), die er als Chefredakteur leitet. Neben seinen literarischen Werken hat Mandanipur zahlreiche ...